August 2013

Unsere Bewertung
Unsere Bewertung

Wir starten unsere erste Kreuzfahrt. Die Idee kam uns bei einer Rundfahrt durch die Schären vor Stockholm. Wir wollen auch mal mit einem großen "Pott" fahren. Ich hatte viel in Foren gelesen. Über Kreuzfahrten und auch über Aida.

Geschockt durch so viel negative Kritik haben wir es trotzdem gewagt. Probieren geht über Studieren. Kann ich nur jedem empfehlen. Wir haben es keine Sekunde bereut.

Beim Einchecken bekam ich schon bedenken. So viele Menschen. Ein Paar hinter uns bekam das mit und beruhigte mich: Machen Sie sich keine Sorgen, aber das verläuft sich auf dem Schiff. Ich wollte es nicht glauben, aber es stimmte wirklich. Auch das freundliche Paar haben wir nicht wiedergesehen.

Nach der Seenot-Rettungsübung ging es pünktlich um 18 Uhr los. Wir standen oben, auf Deck 14. Der Aida Auslaufsong spielte, Gänsehaut pur. So ging es die Elbe runter, Richtung Nordsee. Es gab noch die Poolparty mit Lasershow und ich fragte mich, warum haben wir das nicht schon früher gemacht?


 Nach unserem ersten Frühstück an Bord erkunden wir erstmal das Schiff.

 Wir sind immer noch überwältigt von dem ersten Eindruck. Jetzt weiß ich, was "Ozeanriese" heißt. So groß haben wir uns das Schiff nicht vorgestellt. Aber es ist einfach schön, an Bord spazieren zu gehen. Es gibt an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Restaurants, Bars, Theater, Kino, Spa, Pool, usw.

Schon nach einem Tag sind wir so begeistert, dass wir wissen, es ist nicht unsere letzte Kreuzfahrt.

Abends im Theater wurden die Offiziere vorgestellt. Kapitän Sven Gärtner gab uns zum Abschluss den guten Rat: "Und, meine Damen und Herren, stehen Sie früh auf, es lohnt sich." Danach ging es noch in die Aida Bar, auf einen Absacker und dann ins Bett.

 

Bergen - Norwegen

Am nächsten Morgen klingelte um sechs Uhr der Wecker.
Ausgeschlafen waren wir nicht. Aber neugierig. Was hatte der Kapitän wohl gestern Abend gemeint?

Es lohnt sich? Also aufgestanden, kurz ins Bad und dann an Deck. Ein Becher heißen Kaffee konnte man schon bekommen und Frühstück gabs ab sieben. Oben auf dem Pool Deck angekommen konnten wir unseren Augen kaum trauen und wussten sofort, was der Kapitän gemeint hatte. Das Schiff glitt ganz langsam durch die Schären Richtung Bergen. Eine traumhafte Kulisse schien am Ufer vorbeizuschweben. Im Hafen von Bergen parkte Kapitän Gärtner rückwärts ein. Dazu sein Kommentar: "Ich glaube zu Hause, mit dem Auto, hätte ich das nicht so hinbekommen".  Beifall von allen Seiten.


Kurz vor neun haben wir in Bergen festgemacht.

Heute Abend soll es um 18 Uhr weitergehen. Bergen ist die regenreichste Stadt in Europa. 250 bis 300 Regentage im Jahr. Aber wir haben strahlenden Sonnenschein bei 22 Grad :-)

Das UNESCO-geschützte Bryggen in Bergen beherbergt heute Restaurants, Kunstwerkstätten und Boutiquen. Aber uns zieht es ganz woanders hin. Auf den Hausberg von Bergen, den Floyen. Diesen kann man zu Fuß besteigen. Wir fahren lieber mit der Zahnradbahn rauf. TIP: Gleich nach dem Frühstück aufbrechen. Die Zahnradbahn kann man vom Schiff aus bequem in 20 bis 30 Minuten erreichen. Geht man erst auf den Fischmarkt, auch ein Muss in Bergen, hat man später an der Bahn sehr lange Wartezeiten. Also, erst auf den Berg fahren. Von dort oben hat man bei gutem Wetter einen traumhaften Ausblick auf den Hafen und die ganze Stadt. Unglaublich schön. Wir haben uns hier den ganzen Vormittag aufgehalten und sind dann am Nachmittag auf den Fischmarkt. Sehr  sehenswert, aber auch, wie in ganz Norwegen, sehr teuer. Für ein normales, leckeres Fischbrötchen werden schon mal 10 Euro fällig. Wir sind dann weiter in die Altstadt. Als wir dann am Nachmittag Hunger bekommen, beschließen wir uns auf den Rückweg zu machen. Da der Hafen mitten in der Stadt liegt, kann man alles gut zu Fuß bewältigen. Gegen 17 Uhr sind wir wieder an Bord und genießen die Sonne auf der großen Terrasse bei einem Cappuccino.

Pünktlich um 18 Uhr laufen wir aus. Nochmal geht es durch die Schärenwelt vor Bergen. Wir fahren Richtung Geirangerfjord, also von einem Weltkulturerbe zum anderen.

 

Geiranger - Norwegen

Heute können wir etwas länger schlafen. Von acht bis neun machen wir Zwischenstopp in Hellesylt. Hier gehen einige Leute von Bord, um mit dem Bus nach Geiranger zu fahren. Wir gehen, um diese Zeit ganz entspannt frühstücken, um anschließend die Fahrt durch den Geirangerfjord zu genießen.

An Deck gibt es noch einen Kaffee und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Eingerahmt von steil aufragenden Felswänden, umgeben von majestätischen schneebedeckten Gipfeln fühlt man sich sehr klein.

 Gewaltige Wasserfälle vollenden die einzigartige Kulisse. Es ist sehr still auf Deck, alle schauen fasziniert auf die gewaltige Natur. Es ist so schön, dass man es gar nicht beschreiben kann. Am Ende des Fjords gehen wir vor dem Ort Geiranger auf Rede und werden per Tenderboot an Land gebracht. Bis 19:30 Uhr müssen alle wieder an Bord sein.

Um 13 Uhr beginnt unser Ausflug. Wir essen noch zu Mittag und steigen dann ins Tenderboot. An Land wartet bereits unser Bus. Dieser soll uns in schwindelerregende Höhen bringen. Die Tour geht zu den Adlerkehren, die mit ihren zahlreichen Haarnadelkurven uns auch auf den 1500 Meter hohen Aussichtsberg Dalsnibba führen.

  Dort eröffnet sich ein einzigartiger Panoramblick auf die grandiose Bergwelt und den tief unten liegenden Geirangerfjord. Allein hierfür lohnt sich die ganze Tour. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Auch der Berg ist in den Wolken verschwunden.  Wir machen unterwegs mehrere Stopps und genießen die Aussicht. Teilweise gibt es Motive, die zu 100 Prozent für Postkarten verwendet werden. Man denkt, jedes Mal besser geht nicht. Doch unser Busfahrer und Reiseleiter können immer noch eine Schippe drauflegen.   Auch wenn die Ausflüge teuer sind, aber hier hat sich jeder Euro gelohnt. Wir haben heute den 25. August und oben auf den Bergen liegt noch Schnee. Auf der ca. ein stündigen Rückfahrt zum Schiff bestaunen wir noch einmal die Landschaft. Um 19 Uhr sind wir wieder an Bord. Wir gehen lecker Abendessen, trinken ein Glas Wein und sind pünktlich zum Auslaufen wieder auf unserer Lieblingsterrasse. Kurz vor uns verlässt die MS Mein Schiff den Geirangerfjord. Kurz darauf laufen wir aus.  Über Nacht geht es 180 sm/333 km nach Andalsnes / Molde. Ankunft gegen 9 Uhr.

 

Andalsnes -Norwegen

Pünktlich um 9 Uhr machen wir in Andalsnes fest. Wir haben schon gefrühstückt, da gleich unser Ausflug losgeht. Wir machen einen Ausflug mit der  Raumabahn. Es ist eine der schönsten Bahnstrecken Norwegens. Wir fahren ca.1 Stunde mit dem Bus über die kühne Serpentinenstraße Trollstigen.

Es ist eine wilde Gebirgslandschaft mit grandiosen Wasserfällen. Vor allem die 1000 Meter steil abfallende Trollwand zieht Kletterer aus aller Welt an. Zurück geht es dann die gleiche Strecke, aber mit dem Zug. Dieser ist sehr gepflegt und nicht überfüllt. Man weiß gar nicht, auf welcher Seite man aus dem Fenster schauen möchte. Aber diese Entscheidung nimmt einem der Zug ab. Ständig fährt er in sogenannte Kehrtunnel, eine Art Serpentinen im Tunnel. Bei der Einfahrt sitzt du auf der linken Seite , bei der Ausfahrt rechts. Es macht richtig Spaß und der Zug fährt fast bis vor das Schiff. Das fährt um 14 Uhr weiter nach Molde.

 

Molde - Norwegen

Kurz nach 15 Uhr treffen wir in Molde ein. Das Schiff liegt mitten in der Stadt und so bietet sich ein Spaziergang an. Molde ist für seine wunderschöne Umgebung und die Aussicht auf die Romsdalsalpen bekannt. Das Molde Panorama  : 222 Gipfel, viele davon auch im Sommer mit Schnee.

Außerdem nennt man Molde gern die Stadt der Rosen. Wir bummeln bis zum Abend durch die bezaubernde Stadt. Um 20 Uhr legen wir ab, Richtung Trodheim.

 

Vor lauter Begeisterung habe ich fast vergessen, was es so zu Essen und Trinken gibt. Also da wären: das Markt-Restaurant, das Bella Donna, das Brauhaus, das East Restaurant, der Callifornia Grill, das Rossini Restaurant, das Buffalo Steak House und die Sushibar.

Es gibt ab 6 Uhr Kaffee, ab 7 -11 Uhr Frühstück, ab 12:30 Uhr bis 14.30 Uhr Mittagessen ab 18 bis 21:30 Uhr Abendessen.

 Der Callifornia Grill hat durchgehend von 12:30 Uhr bis 17 Uhr und von 18 Uhr bis 24 Uhr auf.

Es gibt reichlich von allem. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer hier nichts findet, dem ist nicht mehr zu helfen. Zu den Restaurant-Öffnungszeiten gibt es Getränke wie Wasser, Limo, Kaffee, Tee, aber auch Bier und Wein gratis dazu.

Es ist sehr gut und lecker. Dazu immer freundliches Personal, welches sofort das leere Geschirr abräumt. Natürlich kann ich nur für uns sprechen, aber wir waren wirklich rundum zufrieden.

 

Am Dienstagmorgen legen wir pünktlich in Trondheim an. Wir machen zu Fuß einen Bummel durch die Stadt. Kommen dabei an einem Einkaufszentrum vorbei und schauen uns mal um. Mir persönlich hat das Städtchen nicht zugesagt. Daher waren wir früh zurück an Bord und haben es uns hier gut gehen lassen. Beeindruckt hat mich allerdings der Bahnhof. Hier wurde gerade auf den Bahnsteigen eine Fußbodenheizung verbaut, damit man im Winter keinen Schnee fegen muss. Liebe DB ,vielleicht mal öfter in Nachbarländer schauen?


Ich bin mal wieder ganz früh aufgestanden und konnte in der Morgendämmerung dies tolle Foto schießen. Es war so gegen halb sieben und wir liefen in Alesund ein. Ein wunderschönes Städtchen, das wir per Fuß erkunden wollten.

Nach einem Großbrand 1904 wurde die Stadt völlig zerstört und neu aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die prachtvollen Bauten mit ihren farbenfrohen Fassaden. Alesund ist weltweit größter  Exporthafen für Trockenfisch, der unter Norwegern als Knabberei für zwischendurch sehr beliebt ist.

 

Alesund - Norwegen

Um 8 Uhr legen wir am Eidfjord Cruise Pier an. Riesige Gletscher, tosende Wasserfälle, bis zu 1600 Meter hohe Berge.

Durch diese Naturkulisse schneidet sich der Fjord 180 Km ins Land hinein.

 Wir machen am Vormittag einen Spaziergang und sind schon auf den Nachmittag gespannt. Wir haben die Wellnessuite gebucht.  Für vier Stunden unsere private Sauna mit Whirlpool, Wasserbett und Balkon auf Deck 14. Ein Wahnsinns-Ausblick. Wenn ihr mal die Möglichkeit habt , unbedingt buchen. Es gibt noch eine Flasche Pro Sekko und einen Obstteller dazu.

Außerdem kann man alle Kosmetik-Produkte aus dem Spa Bereich kostenlos benutzen.

 

Stavanger - Norwegen

Mittlerweile haben wir schon den 30.8. Um 10 Uhr legen wir in Stavanger an. Stavanger ist als Europäische Kulturhauptstadt, im Jahr 2008, ausgezeichnet worden.

Der hellgrüne Lysefjord, an dessen Mündung die Stadt liegt, bietet bei einer Bootstour ein imposantes Bild. Er ist von beiden Seiten von mehr als 1000 Meter aufragenden Steilwänden eingeschlossen. An deren markantester Stelle der Prekestolen thront. Und genau diese Bootstour haben wir gemacht.  Sehr schön. Unterwegs wird ein Wasserfall "angezapft" und wird anschließend verkostet. Ein einmaliges Erlebnis. Außerdem gibt es noch beim Zwischenstopp Kaffee und Waffeln mit heißen Kirschen. Eine ganz tolle Tour, die bis zum Prekestolen führt.

 

Unser letzter Tag, ein Seetag. Von Stavanger nach Hamburg sind es genau 421 sm/ 780 km.

Ein Tag um nochmal die Ruhe zu genießen, Seeluft schnuppern und entspannen.

War das eine schöne Reise. Schade, dass Morgen alles vorbei ist. Was bleibt sind schöne Erinnerungen, diese Bilder und die Gewissheit, dass wir wieder fahren werden. Wir wissen sogar schon, wohin. Ein Dankeschön an die ganze Besatzung. Wir haben nur freundliche Menschen angetroffen, jedenfalls von der Besatzung. Einige Rentner (bin selbst auch einer) sind dann beim Stürmen auf das Büfett dann doch übers Ziel hinaus geschossen, aber auch das ist Kreuzfahrt. Dann noch eine Bitte an Saunagänger und FKK-Fans. Ihr möchtet doch nicht, dass wir bekleidet in euren Bereich kommen. Dann seid doch auch so freundlich und verzichtet auf den Restaurantbesuch im Bademantel und Latschen. Ist nicht gerade appetitlich.  DANKE!

 Bis zum nächsten Mal.  AIDA sehen...........

 


Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich …